…macht ja bekanntlich, was er will, das weiß jedes Kind. Und so wollte er eben auch, dass neue Nichtigkeiten den Weg in mein hübsches, allseits geliebtes Blog finden.
Das Semester hat ja gerade angefangen, noch recht sanft aber es hat begonnen. Durfte natürlich gleich in der ersten Unterrichtsstunde mit meinem Nachbarn Kim zusammen Sprechblasen einer Bildergeschichte ausfüllen und dann vorm Kurs vorspielen. Glücklicherweise hat niemand gemerkt bzw. angemerkt, dass mein verwendetes Vokabular etwas..nun, sagen wir mal "rückständig" war, warum hochkomplizierte chinesische Grammatikstrukturen und Konjunktionen verwenden, wenn es doch auch viel einfacher geht?
Der Beginn des Seminar, auf das ich mich gefreut habe, wurde unglücklicherweise auf nächsten Dienstag verschoben. Was solls, so wurde eben die Innenstadt auf der Suche nach einem Café unsicher gemacht, insgesamt war ich dann doch später als geplant zu Hause. Was tut man nicht alles, um Vokabeln lernen aufzuschieben? Genau, man schreibt sogar Blog-Einträge, nur um die Zeit totzuschlagen.
Drittens wurde ich heute mal wieder gefragt (natürlich nicht von Mitstudenten), ob ich nicht Japanisch lesen und verstehen könne, immerhin würden sich die Schriften ja ähneln..Meine Antwort basiert da stets auf dem legendären "Radio Erewan", "Im Prinzip ja, aber…"
Im Klartext: Fragte ich einen Passanten, gerade in die "Lektüre" seiner Bild-Zeitung vertieft, auf meiner allmorgendlichen Fahrt zur Uni, ob er, da er ja offensichtlich Deutsch verstehen und lesen kann, nicht auch Spanisch, Portugiesisch, Kroatisch, Türkisch und Finnisch lesen könne, weil all diesen Schriften ja das lateinische Alphabet zugrunde liegt, so käme es ungefähr an den Sinn (oder vielmehr Unsinn) der oben gestellten Frage heran. Natürlich sind einige Schriftzeichen im Japanischen und Chinesischen identisch, beispielsweise würde ich auch in Tokyo eine Bibliothek, ein Hotel oder ein Restaurant anhand der Inschriften halbwegs sicher finden können. Allerdings hat das Japanische noch eine eigene Silbenschrift, auf die ich hier jetzt gar nicht eingehen möchte mangels Ahnung von der Materie, die Bedeutung der Zeichen ist oft anders und die Satzstellung sowieso. Ein japanischer Satz, der nur aus (chinesischen) Schriftzeichen besteht, würde für mich also oft inhaltlich und grammatikalisch keinen Sinn ergeben.
Ziemlich lästig, jedes Mal so einen Vortrag halten zu müssen, nur um nicht für völlig bescheuert gehalten zu werden. Aber was solls, dafür ist es wohl sowieso schon zu spät. :>