Fly Emirates! (Andrés Tagebuch, Kapitel I)

September 19, 2006

So, nun denn…ich kann mich nicht mehr länger davor drücken. Meine letzte Ausrede mir gegenüber selbst war, keine gescheiten Überschriften für das Erlebte zu finden…nunja. Der Titel ist mal wieder ganz dreist von Nocte abgekupfert, was mal wieder meine Vorliebe für diese Band zum Ausdruck bringt.
Bin ja jetzt nun schon zwei Wochen wieder in Deutschland, mit Ausnahme der zwei Tage London, daher werde ich wohl die eine oder andere Anekdote nicht mehr zum Besten geben können. Leider ist wordpress.com in China nicht zu erreichen (das “Zensurministerium” hat großzügigerweise die Server der gängigsten Blogseiten gesperrt. So wie viele andere Seiten ebenso, Wikipedia beispielsweise funktioniert nicht, egal in welcher Sprache, Google funktioniert nur auf Chinesisch vernünftig, ansonsten ist es ein Glücksspiel), sonst hätte ich natürlich schon dort das Erlebte Revue passieren lassen.

Ich werd meine Chinaberichte unterteilen, für einen einzelnen Eintrag wäre es eindeutig zuviel. Jedoch nun genug der langen Einleitungen.

Am 24.Juli begann also alles, ich wurde von Eltern + Malin zum Flughafen gebracht. Da es von Hamburg aus keine Direktflüge nach China gibt, kamen nur die Möglichkeiten in Betracht, über Frankfurt zu fliegen, wie fünf meiner Kommilitonen, die ich in Shanghai tags darauf treffen sollte. (mit Bahntransfer davor, war 1. teurer und mir nicht geheuer, weil mir öfter schon Verspätungen der Bahn speziell bei derartigen Aktionen zu Ohren kamen) oder die Route Hamburg-Dubai-Shanghai mit Emirates, seinerseits neuer Hauptsponsor des HSV. Letzteres war allerdings nicht ausschlaggebend für meine Wahl, vielmehr oben erwähnte Abneigung von Erst-Bahnfahren-und-dann-Umsteigen, außerdem ist der Frankfurter Flughafen, ähnlich wie Heathrow in London, ein Monster. Ich habs lieber überschaubar mit einem Terminal zum Einchecken etc…

Gegen Mitternacht landete ich dann ohne Probleme in Dubai. Der Captain versicherte uns, dass um diese Zeit noch ganz passable 38°C herrschten, Sommer in der Wüste halt…Aber da der Flughafen ja klimatisiert und zudem noch mit Teppich ausgelegt war, störte mich das allerdings nicht. Im Gegensatz zum Monsunklima, das mich in China erwarten sollte, wären diese 38 Grad auch noch völlig erträglich gewesen…aber das wusste ich da noch nicht. Mein Aufenthalt in Dubai betrug zweieinhalb Stunden, die ich damit verbrachte, den Flughafen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. McDonalds gibt es natürlich auch dort (gar kein McRib im Sortiment? Frechheit!), ebenso einen Irish Pub, der irgendwas von “traditionsreich” an der Tür stehen hatte. 6$ für ein 0,2l-Guinness fand ich persönlich gar nicht so traditionsreich, aber als Touri hat mans ja…Nachdem ich mich dann zu meinem Gate begeben hatte (und zum ersten Mal im Ausland die aus dem Sprachunterricht so wohlbekannten Klänge der heimreisenden Chinesen vernahm), kam ich glücklicherweise recht schnell an Bord der Maschine, die mich dann nach China bringen sollte. Das Flugzeug war glücklicherweise recht leer, so dass ich über Pakistan und Teilen Indiens endlich zumindest Teile meines wohlverdienten Schlafs fand. Im Prinzip ist es an Bord von Langstreckenflügen für jemanden wie mich unmöglich, länger als 1 Stunde zu schlafen, selbst wenn man sich von Kopf bis Fuß mit “Do not disturb”-Aufklebern als Hinweis für das Flugpersonal zupappt. Dafür passiert einfach zuviel (Kinder, die den Gang entlangrennen, als hätten sie nichts besseres zu tun zB), die innere Aufregung, die bei einer Reise ans Ende der Welt verständlicherweise auftritt, tut ihr Übriges. Um 15:30 chinesischer Zeit landete ich dann auf dem Pudong International Airport, dem größeren (und weiter weg gelegenen) der beiden Flughäfen in Shanghai. Nachdem ich gut eine Stunde für die Einreiseformalitäten brauchte (hier noch was ausfüllen, da noch zum 27.Mal den Pass vorzeigen sowie ewig an diversen Schaltern anstehen), suchte ich nochmal eine Toilette auf (internationale Flughäfen haben sogar in China “internationale”, sprich westliche Toiletten. Aber dazu im nächsten Kapitel mehr. Nun musste ich nur noch mein Gepäck wieder einsammeln, und irgendwie zusehen, dass ich zum “People’s Square” (auf Mandarin auch “Renmin Guangchang”, was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste) komme, um mich da mit meinen Freunden zu treffen. Die waren über Frankfurt geflogen und schon gut zwei Stunden im Lande…

Nungut, Hinweisschilder für die einzige Transrapidstrecke weltweit mehr oder weniger übersehen (tut man auch verflucht leicht, wenn man das Symbol nicht kennt – sieht aus wie ein Hinweis für eine stinknormale U-Bahn, und da wollte ich mit meinem Koffer absolut nicht rein) und zum Taxistand. Der “Vorarbeiter” konnte Englisch, also ging ich davon aus, der Taxifahrer könne es auch…aber wie sich herausstellte, würde der erste Chinese, mit dem ich kommunizieren sollte, gleich das mieseste Mandarin an den Tag legen, mit dem ich in den folgenden 6 Wochen zu tun haben sollte. Faustregel: Je älter der Taxifahrer, umso schlechter sein Hochchinesisch. Hinzu kam noch ein unglaublicher Shanghai-Dialekt. Man stelle sich vor, ein Chinese lernt zwei Jahre Hochdeutsch und wird dann in den Bayrischen Wald geschickt. \o/

So kam mir dann auch, nachdem er fünfmal gefragt hatte “Lemmy Guaza?”, in den Sinn, dass er wohl den oben erwähnten People’s Square meinte. Er wollte nur nochmal nachfragen, wo genau ich denn hinwollte…Der Rest der rund 50km vom Flughafen ins Stadtzentrum verlief schweigsam, ich verbrachte die Zeit mit Staunen über die Art, wie die Chinesen Auto fahren, sowie über die schier endlosen Stadtautobahnen, die in alle Richtungen kreuz und quer verliefen (selbstverständlich alles neu gebaut!). Dabei waren wir noch geschätzte 20km vom eigentlichen Zentrum entfernt. Die nächste Frage, die der Fahrer mir stellte, musste er auch nur noch etwa zwölfmal wiederholen, bis ich kapierte dass er von mir eine Antwort haben wollte, wo genau er parken sollte. Der “Square” war nämlich keiner, sondern fast schon ein eigener Stadtteil mit großen Straßen, diversen Museen (sowohl das Shanghai Museum, was unser Treffpunkt war, als auch das Shanghaier Kunstmuseum und auch das Große Shanghaier Theater befinden sich dort), einem Park und vielem mehr. Ich hatte aber bis zum Treffpunkt noch geschätzte drei Stunden, also sagte ich ihm sowas wie “ist egal, Hauptsache aussteigen”, bezahlte die 150 Yuan (15 Euro sind für 50km Taxifahren spottbillig, aber auch dazu bald mehr), nahm meinen Koffer und…wurde vom Klima quasi erschlagen.

Der deutsche Sommer war schlimm? In punkto Temperatur eventuell, in punkto Luftfeuchtigkeit spielen wir am Yangtze, wie übrigens in fast ganz China, in anderen Ligen. 35 Grad plus 85% Feuchtigkeit lassen jedes Shirt schnell nass werden.

Ich beschränkte mich also darauf, mich noch einmal nach dem Standort des Shanghai Museums zu erkundigen, setzte mich dann auf eine Mauer und wartete darauf, dass meine Freunde eintrudelten, um mich abzuholen. Die Dämmerung setzte dort viel früher ein aus zuhause (18:30 ca), kein Wunder wenn man bedenkt dass Shanghai geographisch auf der Höhe von Tripolis in Libyen liegt…

Pünktlich um 20 Uhr ging es dann los, immerhin galt es, einen Moloch von 18 Millionen Einwohnern zu erkunden.

Fotos:

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Links das Shanghai Museum, rechts das Theater…krieg das mitm Infotext beim Mauszeiger drüberhalten grad nich hin.


Sing when you’re winning…

September 15, 2006

you only sing when you’re winning!

Genau das konnte man den Chelsea-Fans am Dienstagabend unterstellen. Obwohl ihre Mannschaft gegen Werder teilweise unverdient mit 2:0 gewann, waren die mitgereisten Bremer Fans (mit mir als Inkognito-Fan) geräuschtechnisch deutlich in der Überzahl.

Okay, wollen wir mal von vorne anfangen.

Ich weilte noch in Qingdao bei meinem Praktikum, als ich mit Henrik via Mail unsere alte Idee, nach London zu einem Champions League-Spiel zu fahren, wieder aufleben ließ. Da das letzte Saison (unter anderem wegen eines Patzers eines nicht erwähnten Torwarts während eines nicht erwähnten Spiels) schiefging, sollte es halt diese Saison klappen, zumal beide unsere Lieblingsvereine, HSV und Werder, beide Londoner Clubs in ihrer Gruppe hatten. Nachdem Henrik als Werder-Mitglied 2 Karten für das Spiel Chelsea-Werder ergattert hatte (beim HSV hatte man fast null Chance, Tickets zu bekommen), galt es nach meiner Rückkehr nach Deutschland nur noch, die Hin- und Rückfahrt zu organisieren.

Nachdem wir dann auch diese Hürde überwunden hatten, begann unsere Reise dann am Montag Abend am Hamburger Hauptbahnhof. Wir trafen uns zunächst mit einer weiteren Fußballbegeisterten und teilten uns ein Niedersachsenticket (gilt auch für die Bremer Straßenbahn!). Kurz nach 21 Uhr trafen wir dann am Weserstadion ein, wo bereits zahlreiche Anhänger auf die Reisebusse, die uns nach London bringen sollten, warteten. Eine halbe Stunde später als geplant (22:30 statt 22:00) starteten wir dann Richtung Calais. Die Fahrt dorthin gestaltete sich aufgrund unserer mitgebrachten Biere recht unterhaltsam. Außerdem gab es im Bus noch Biere für 1€ zu kaufen, was auch sehr begrüßt wurde. Kurz vor Morgengrauen trafen wir dann an der französischen Küste ein. Nach einer kurzen Passkontrolle konnten wir wieder den Bus besteigen und an Bord der Fähre gehen. Die Überfahrt war trotz fehlenden Schlafes ebenfalls recht unterhaltsam, fanden wir doch in einem Süßigkeitenautomaten mehr als 1 Pfund Guthaben, welches wir umgehend in Schokoriegel umwandelten.

In Dover angekommen, machten wir uns sogleich auf die Weiterfahrt Richtung London. Für die rund 70 Meilen brauchten wir nicht zuletzt dank der Unkenntnis des Busfahrers und der Weitläufigkeit der Stadt noch rund drei Stunden, so dass wir gegen 11 Uhr englischer Zeit am Dienstag Vormittag vor dem Chelsea-Stadion eintrafen. Der Anpfiff war um 19:45, also hatten wir noch den halben Tag Zeit zur Erkundung der Stadt. Da mein letzter Englandbesuch schon etwas her war, nutzten wir die Zeit, um weltweit bekannte Orte wie den Big Ben, das House of Parliament, Westminster Abbey, die Tower Bridge sowie den Piccadilly Circus zu besuchen. Von dort aus startete dann auch der gemeinsame Fanmarsch zum Stadion.

Zu dieser Zeit hatten wir uns unserer Biervorräte entledigt und freuten uns auf das Spiel. Bei der Kontrolle vorm Stadion reichte ein “I just have some food for our trip back home in my bag” sowie der Wurstgeruch aus meinem Rucksack, um uns beide passieren zu lassen. Kurz nach Einnahme unserer Plätze (wir saßen wirklich sehr gut, 7. Reihe, rechts schräg hinterm Tor) fing das Spiel dann auch gleich an. Fotos sowie Videos zum Spiel findet ihr auf Henriks Blog, ich selbst hatte keine Kamera dabei.

Das Spiel selber verlief zunächst recht ausgeglichen, die tapferen Werderaner konnten durchaus mit den vom russischen Milliardär Abramowitsch zusammengekauften Weltstars wie Ballack, Lampard, Makelele, Essien oder Shevchenko mithalten. Aus dem ersten Fehler der Bremer Abwehr resultierte leider gleich das 1:0 durch Essien, was uns jedoch nicht den Spaß verdarb. Zu jeder Zeit waren unsere Anfeuerungsrufe lauter und stärker als die der Blauweißen, (die waren nur nach einem Torerfolg ihrer Mannschaft überhaupt zu hören) was uns zu Fangesängen wie beispielsweise der Titelzeile hinreißen ließ, dies sollte uns später noch Lob in diversen englischen Fußballfanforen sowie von Jose Mourinho persönlich einbringen. Bis zur Halbzeitpause änderte sich nichts mehr, Michael Ballack wurde mit jeder Ballberührung niedergemacht, das zeitgleiche 0:0 der Bayern gegen Moskau wurde mit Wohlwollen wahrgenommen, nur die Bremer Bemühungen zum Ausgleich wurden letztendlich nicht belohnt.

Die zweite Hälfte sah zunächst starke Bremer, die teilweise vergessen ließen dass sie gegen das wohl neben Barcelona stärkste Starensemble der Welt spielten. Zwar gab es kein Powerplay, nur Kloses Kopfball gegen die Latte hätte einfach reingehen müssen, zumal wir in der zweiten Halbzeit direkt hinter dem Chelsea-Tor standen. Danach gab es noch einen recht unberechtigten Elfmeter für Chelsea, den Ballack dann leider doch recht souverän zum 2:0 verwandelte. Damit war das Spiel gelaufen, nur wir machten weiterhin Stimmung bis weit nach dem Schlusspfiff. Nachdem das Spiel vorbei war, wurden wir nämlich in recht lustig klingendem Deutsch vom Stadionsprecher aufgefordert, im Stadion zu bleiben bis wir hinausgebracht werden sollten. Das nutzten wir daraufhin, um die Bremer Mannschaft wie Sieger zu feiern. Überhaupt sehe ich die Bremer nicht als Verlierer, mit etwas mehr Glück (oder etwas weniger Pech) wäre hier sogar ein Unentschieden bei der mit stärksten Mannschaft der Welt dringewesen.

Zur Rückfahrt (die länger dauerte als mein Rückflug aus Shanghai, inklusive mehr als 3 Stunden Aufenthalt in Dubai!) nur noch einige Worte:

Bin eigentlich gerade zu müde mich aufzuregen, aber die Rückreise war einfach unter aller Sau. Erstmal verfuhr sich der Busfahrer innerhalb Londons, obwohl 2 Busse direkt vor ihm fuhren, die die richtige Route einschlugen. Das führte dazu, dass wir in Dover dann 2 Stunden “Aufenthalt” hatten, und somit erst gegen 6 Uhr morgens in Calais eintrafen. Geplant war, dass wir gegen 11 oder 12 Uhr MEZ in Bremen ankommen sollten, zu der Zeit gurkten wir noch irgendwo in Belgien oder Holland rum. Gegen 14:30 kamen wir endlich in Bremen an, nur um festzustellen dass unser Metronom nach Hamburg gerade abgefahren war. Also stiegen wir 15:30 in unseren Zug, der dann dank Oberleitungsschaden natürlich nur die halbe Strecke fahren konnte. Wir wurden mittels Schienenersatzverkehr dann 2 Bahnhöfe weiterbefördert, was uns nochmals eine glatte Stunde gekostet hatte. Eigentlich hätte nur noch ein Trecker auf der Landstraße gefehlt…Gegen kurz nach 17 Uhr konnten wir dann endlich in Buchholz den nächsten Metronom nehmen, der uns unglaublicherweise direkt zum Hamburger Hauptbahnhof brachte. Nachdem wir noch einige Arsenal-Fans gesehen hatten (Arsenal spielte am Mittwoch in der AOL-Arena gegen den HSV) fuhren wir dann jeder für sich todmüde und dreckig, aber doch im Gewissen, jede Menge Spaß gehabt zu haben, nach Hause und fielen dann mehr oder weniger sofort ins Bett.

Alles in allem war die Reise sehr spaßig und unterhaltsam, dass der Großteil der mit uns im Bus mitgereisten Werderfans allerdings einfach absolute Bratzen und geistige Tiefflieger sind, verwundert nicht weiter. Das ist einfach bei jedem Bundesligaverein dasselbe.

Damit genug der Ausflüchte über fehlende Chinaberichte, spätestens Anfang nächster Woche steht hier dann was. Oder so, eventuell flieg ich ja nächste Woche nach Südamerika? Wer weiß…


Offizielle Entschuldigung…

September 11, 2006

…an meine verehrte Leserschaft (so grob geschätzt sind das ja immerhin 3-4 Personen!), dafür, dass hier immer noch keine Chinaberichte zu lesen sind. Die Gründe dafür sind vielfältig: diverse Familienmitglieder, die einen zu sich einladen (“Wie war denn deine Reise, mien Jung?”, das kostet immer nen Abend), böse Reisekatzen, äh Kater (auf Neudeutsch auch Jetlag genannt) sowie meine Freundin Malin, die ich dummerweise anderthalb Wochen vor der Reise kennenlernen musste. Nuja, gleich fahre ich erstmal nach London, Chelsea-Werder steht auf dem Spielplan. Den Bericht dazu gibts dann sicher auch nochmal irgendwann hier, sofern ich meine Faulheit einmal überwinden kann….

Blah, is ja auch egal. Jedenfalls hab ich Klassik bestanden, Yay. Party.

Morgen auch, dann allerdings mit überteuertem englischen Bier. Bis bald.


Ich war in der Waffen-SS!

September 5, 2006

Na okay, doch nicht. Aber eventuell beschert es meinem Blog nach Wochen, ja Monaten des Leerlaufs und Kaum-Besucht-Werdens ja doch wieder eine wachsende Trefferanzahl…

Bin jedenfalls wieder aus China zurück und in nächster Zeit wird hier auch mal wieder was geschrieben, hab einfach zuviel erlebt um es nicht mit euch zu teilen.

Aber eine Anekdote schonmal vorweg: Ein Deutscher, ein Franzose und ein Franzose südkoreanischer Abstammung sitzen in China in einem japanischen Restaurant. Da sagt der Franzose zur thailändischen Kellnerin…

Okay, die Idee ist geklaut. Es darf auch geraten werden, woher. Passiert ist es trotzdem genauso. ;)

Die Shanghaier Skyline gibts jedenfalls schonma als Vorgeschmack (seltener Anblick, da blauer Himmel!)

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Es lebe Harald Schmidt!

June 13, 2006

Sicher hat sich schon der eine oder andere werte Leser meines geliebten Blogs gefragt, was denn diese Bands mit den komisch klingenden Namen in der Linksammlung auf der rechten Seite für Musik machen?

Der wohl größte Showmaster und Entertainer der Nachkriegszeit zeigt es euch:

http://www.youtube.com/watch?v=NwcSu-Bt2Ic

Viel Spaß :)


Pathethische Poesie…

June 10, 2006

…oder so.

Tja, leider schaffe ich es nicht, den dritten Eintrag in Folge mit "Tja.." zu beginnen. Dachte mir, ich werf mal wieder nen Lückenfüller rein, bevor es mit WM-Berichten demnächst hier weitergeht…

Hab diesen netten Vierzeiler grad in ner Forensignatur gefunden und musste prompt lachen:

Schick’ uns auf 'ne Tour mit Patrick Lindner,
barfuss durch Sibirien, nackt im Winter!
Lass nur Aliens rein zum doppelten Preis,
und trotzdem ist ausverkauft und wir rocken den Scheiß.

Yay. 8D


Party, Teil 2

June 7, 2006

Tja, hab mich endlich aufraffen können, das lang erwartete Sequel zu schreiben…

Jedenfalls genieße ich gerade meine erste Erkältung des neuen Lebensjahres, war am Montag so unvorsichtig, "nur" mit T-Shirt und Jeansjacke ca. 20 Minuten in der eisigen Sturmböe, die sich "Hamburger Frühling" schimpfte (inzwischen ist das Wetter natürlich viel besser geworden).

Naja, was gibts zu sagen, die "zweite" Party war auch ganz okay (Und ich weiß wie nichtssagend das klingt, bin jedoch zu lethargisch, ein ums andere Mal Superlative zu bemühen…gähn.). Bin jetzt um zusammengerechnet 2111 Fußballweisheiten und Weinempfehlungen reicher (Speziellen Dank für die Fußballweisheiten hierbei an refitroM – Name von der Redaktion geändert) sowie um ein "Finger Football"-Set (hohle kleine Gummistiefelchen, in die man die Finger reinstecken und dann nen kleinen Gummiball schießen kann!). Letzteres kam jedenfalls genau richtig, um meine ohnehin kaum bremsbare WM-Ekstase zu einem wahren Orkan anzufachen. ;)

Inzwischen ist alles weg, das Chili hab ich vernichtet, den Glasnudelsalat auch und das Bier werd ich auch bald verdrückt haben. Zwei Kisten sind mit fünf Leuten doch etwas hart (zwei haben überhaupt nicht getrunken, ein weiterer kein Bier)

"Wat faselt der von ner gelungenen Party mit acht Leuten?" mag sich jetzt der eine oder andere fragen, aber es kommt eben auch auf die Qualität der Gäste an, was nützen mir zwanzig Gäste, wenn am Ende das Tischtuch brennt und das Bier größtenteils auf dem Teppich landet? Allerdings hätte ich mich doch sehr gefreut, wenn zwei bestimmte Menschen auch dagewesen wären… (diejenigen wissen, dass sie es sind ;))

Musiktip von mir an dieser Stelle: Die ganze "Deadwing" von Porcupine Tree, die ihre Konzerte hier natürlich dann geben müssen, wenn ich in China rumgurke. (Und apropos Musik: Hab grad gelesen, dass meine Lieblingsdeathmetalgötter NILE jetzt bei Nuclear Blast unter Vertrag stehen. Herzlichen Glückwunsch zum Majorlabel, aber wenn ihr euch jetzt auch das Logo standardisieren lasst, bin ich raus.)

Hoffe es war niveaulos wie immer, bis demnächst :>


Party, Teil 1

June 3, 2006

Tja, war gestern Abend unterwegs, in meinen 23. reinfeiern. Dass es überhaupt dazu kam lag daran, dass zwei meiner Kommilitonen, die ich heute Abend gerne hiergehabt hätte, leider keine Zeit haben…

Naja, dacht mir sowas wie "um 11 treffen, um 12 anstoßen und dann relativ bald nach Hause, immerhin muss noch einiges gemacht werden (und muss immer noch)". Wie man sich jetzt recht leicht denken kann, wurde daraus nichts. Gefeiert haben wir in einer meiner Lieblingsbars auf dem Kiez, wir waren zu fünft und ein sechster war "zufällig" an dem Abend Barkeeper.

Ich bekam dann von meinen Freunden gleich bei der Begrüßung einen Umschlag…"Aber erst nach 12 öffnen, okay?"  Klar, kein Problem. Gleichzeitig stieg in mir aber Panik auf – wie soll ich das denn unter einen Hut kriegen, das Anstoßen mit meinen Freunden, dann nochmal getrennt mit dem Barkeeper, den Umschlag öffnen und auch noch rechtzeitig ans Handy gehen sowie ein ruhiges Plätzchen zum Telefonieren finden (da Valerie ja ihren Anruf angekündigt hatte, danke dafür nochmal an dieser Stelle ;x)

Klappte allerdings alles super, der Umschlag enthielt einen Gutschein über wahlweise eine Flasche Wodka, eine Flasche Whisky oder eine Flasche pharmazeutischen Methylalkohol, werde mich wohl für zweiteres entscheiden. Tituliert wars mit zwei Bildern von http://www.besoffene-dekorieren.de und "Ob der Abend so endet….(erstes Bild) oder so… (zweites Bild) können wir dir nicht sagen, aber die Voraussetzung für beides können wir dir schenken." 

Ich fass den erfreulichen Teil des Abends mal etwas kürzer (ne Wohnung räumt sich leider nicht von selbst auf!): Mein Magen hat mittlerweile offensichtlich genug Hornhaut, dass ich relativ viel durcheinander trinken kann (eingeladen werden kann sonst verdammt unangenehm werden), irgendwann waren wir noch Hühnerabfälle bei KFC essen (bin sogar VIP mit 10% Rabatt auf alles, aber mehr dazu ein andernmal) und gegen drei Uhr, also mindestens zwei Stunden später als geplant, machte ich mich zufrieden und doch recht glücklich auf den Heimweg…

Und nun zum Unerfreulicheren: Als wir in der Bar ankamen, wollte ich natürlich die erste Runde ausgeben. Da einer meiner Freunde sich da schon ein Bier geholt hatte, blieben vier übrig, die ich bezahlen musste, kriege von dem 10er den ich gegeben hatte, nur 40 Cent zurück statt der erwarteten zwei Euro – was war los?

"Ja, wegen WM is alles jetzt teurer und so…." Wer meinen letzten Eintrag gelesen hat, weiß was ich davon halte, daher erspar ich mir mal jetzt alles, was meinen aktuellen Gemütszustand beeinträchtigen könnte (und nein, ich meckere auch nicht darüber, dass ich jetzt zum vierten Mal in Folge bescheidenes Wetter zum Geburtstag habe, mir ist es sogar völlig gleich, weil ich ausnahmsweise mal nicht grillen will).

Und zweitens: Ich hab nichts gegen betrunkene Menschen, zähle ja ab und an selber dazu. Ich hab nur was gegen betrunkene wildfremde Menschen, die einem alle fünf Minuten nen Joint anbieten und selbst nach dem zehnten Mal nicht kapiert haben, dass ich das Zeug nicht haben will. Außerdem kam dazu, dass ich mir das Ding einige Male um ein Haar aus dem Augenwinkel hätte fischen dürfen, weil es um die Motorik des Typen nicht mehr allzugut bestellt war.

Genug gemotzt, ich schließe hier fürs Erste und bring mal die Wohnung auf Vordermann :> 


HVV, WM-Hype, und sonstiges…

May 24, 2006

Angeregt von einem gewissen Geburtstagsbericht…

Da ich ja jetzt schon längere Zeit nicht mehr rumgemotzt habe (nicht wahr, Valerie? :>), wirds mal wieder Zeit. 

Meine erste "Hass-Tirade" geht hiermit an die Bild"zeitung", und ihre Eigen-Art der Recht-Schreibung und Binde-Strich-Setzung bei gewissen Sub-Stantiven, die mehr als sechs oder sieben Buch-Staben haben und damit den deutschen Durchschnitts-Bürger bei Zusammenschreibung wohl überfordern…nunja, ist hiermit erledigt.

Ich greife diesen Punkt auch nur deshalb auf, weil der Bild abgesehen davon schon im Bildblog (sehr coole Seite übrigens) genug Aufmerksamkeit zukommt. An sich hab ich mit diesem Mistblatt auch nicht viel zu tun, nur wenn man die überdimensionierten Schlag-Zeilen (sorry, kanns grad nicht lassen) in der U-Bahn lesen muss, weil jeder dritte Fahr-Gast (hihi) sie liest, wächst doch relativ schnell der Unmut.

Apropos U-Bahn (oder HVV, wie er sich auch schimpft):

Ein herrliches Unternehmen über das man sich täglich aufregen kann, so man die Kondition dazu besitzt. Als ob die Bahnen morgens um sieben Uhr nicht schon voll genug wären, nein, neuerdings setzt man bevorzugt Kurzzüge (vier statt acht Wagen) ein, um auch die hartnäckigste Frohnatur im morgendlichen Gedrängel zur Weißglut zu treiben. Natürlich dürfen Omis, die für ihren Hund (bevorzugt kleine hässliche alte Kläffer), Stock oder Tasche einen eigenen Sitzplatz benötigen, und überdimensionierte Muttis mit ebenso überdimensionierten Kinderwagen nicht fehlen, die allgemeine Rücksichtslosigkeit der übrigen Passanten lass ich mal ganz außen vor. Das Geld, das durch die Verwendung von Kurzzügen (Unwort des Jahres, bitte!) eingespart wird (wenn überhaupt), wird dafür verwendet, alle 2-3 Wochen die Bänder mit den Haltestellenansagen neu zu bespielen. Neuester Geniestreich: Stimmen von Grundschulkindern, die im Innenstadtbereich die Haltestellen ansagen. Da natürlich gerade absolutes WM-Fieber grassiert, muss es außerdem auch auf Englisch sein.

"Näkst Schtopp: Jungfernstieg, Please change here for Alster Boat trips"  immerhin, früher hieß es "get off here for"… Aber, trotz der offensichtlichen Beleidigung, da war es noch eine schöne, standardisierte Computerfrauenstimme, kein Kleinkindergequake. Weiterhin werden willkürlich einfach mal Bushaltestellen ohne Vorankündigung versetzt (ist sehr geil, wenn man sowieso schon spät dran ist auf dem Weg zur Uni und dann noch zusätzlich ~300m Umweg laufen muss), und 7 Minuten auf einen Bus warten zu müssen, der theoretisch alle 3 Minuten verkehrt (und das nicht nur einmal, sondern permanent!), ist auch schon ne Leistung. Theoretisch, denn in der Praxis kommen meistens gleich drei Busse auf einmal und danach erstmal nichts. Ich leg mir wohl doch wieder ein Fahrrad zu.

Ich hatte ja die Chance, in einem Kundenbüro des HVV für die Dauer der WM zu arbeiten. Touristenbetreuung und so, gute Kenntnisse in Deutsch, Englisch und Spanisch vorausgesetzt. Okay, mein Spanisch ist nicht so gut und lange her, aber hey, ich kann Chinesisch, das hört auch mit -isch auf…Also mal angerufen (China ist ja leider nicht dabei, das wäre sonst n gutes Faustpfand gewesen) und.. "Naja, wir haben schon recht viele Bewerber, die alle drei Sprachen können." Egal, meine Motivation wäre eh nicht die beste gewesen, bei diesen Zuständen. Allerdings hätte ich sowas wie "Zur nächsten U-Bahnhaltestelle müssen Sie die nächste Straße links rein und dann geradeaus" auch noch auf Spanisch hingekriegt, dafür reichen meine Kenntnisse schon noch aus. 

Letzter Punkt: WM-Hype. Ich will mich kurzfassen…

Klar, es ist schön dass Franz die WM nach Deutschland geholt hat. Und ja, ich liebe Fußball. (Und ich finds extrem cool, dass Barca die Champions League gewonnen hat.) Aber was hier dieser Tage passiert, ist einfach nicht mehr feierlich. Fifa-Fan-Feste (dass Alliterationen bei sowas funktionieren ist echt traurig), Countdowns überall und wenn die Anzeiger in den (WM!-)Haltestellen nur noch "Noch 16 Tage bis zur WM" statt die Fahrtrichtung anzeigen, weiß ich nicht mehr weiter. Würstchen gibts quasi nur noch in Fußballform, OBI gewinnt den Titel für das schlechteste Wortspiel aller Zeiten (da bin ja selbst ich in der Hinsicht noch Lichtjahre voraus) und…buhu.

Mir reicht einfach nur ein Panini-Sammelalbum mit den Portraits meiner Lieblinge, mehr braucht es einfach nicht zu sein. Okay, und die Spiele der deutschen Elf (und nein, ich stimme jetzt nicht in den Trauerreigen mit ein und sage, es werden nur drei)

Prost. Ach, was passt am besten zum Bier? Natürlich der WM-Mäc. Kommt sicherlich noch. :>


Mal was Chinesisches

May 3, 2006

Ja, auch die Chinesen haben Sprichwörter, gar nicht mal so wenige. Und da ich heute auf eins gestoßen bin, das auch Nicht-Sinologen interessieren könnte, wollte ich es einfach mal hier reinstellen.

望 子成龍 (wang2 zi3 cheng2 long2) – hoffen, dass der Sohn (bzw. die Söhne) Karriere machen werden. Gemeint ist natürlich die Beamtenkarriere, die im alten China das Erstrebenswerteste überhaupt war, die Sprichwörter stammen alle aus der Zeit.

Wörtlich bedeutet das Sprichwort "hoffen, dass der Sohn zum Drachen wird".  Für Mädchen gibt es eine entsprechende Variante:

望女成鳳 (wang2 nü3 cheng2 feng4) – "hoffen, dass die Tochter zum Phönix wird."

 Übrigens: Klassisches Chinesisch ist ganz schön doof. Da liest  man zum Verb 宦 mal eben die Übersetzung "Eunuch" und übersetzt dann einen ganzen Satz mit "Der Herzog von X sandte viele seiner Söhne aus, damit sie in den Staaten Y und Z als Eunuchen tätig sind". Kam mir irgendwie seltsam vor, glücklicherweise gab es statt "Eunuch" noch eine andere Übersetzung: "eine Beamtenkarriere machen".

Macht irgendwie sehr viel mehr Sinn oder? :>